Essen und Kultur

Deutschland hat eine reiche und vielfältige Kultur, die sich in vielen Bereichen wie Sprache, Wissenschaft, Architektur und Kunst widerspiegelt.

Deutsche Küche

Die deutsche Küche ist vielfältig und spiegelt die Regionalküchen sowie die kulturellen Einflüsse wider, die über Jahrhunderte hinweg das Land geprägt haben. Sie ist bekannt für herzhafte, sättigende Gerichte, die oft mit Fleisch, Kartoffeln und Sauerkraut zubereitet werden, aber auch für ihre Vielfalt an regionalen Spezialitäten. Heute hat sich die Ernährung in Deutschland verändert, mit einem zunehmenden Einfluss internationaler Küche und neuen Ernährungsweisen.

Traditionelle Deutsche Küche

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Die traditionelle deutsche Küche ist stark von der Landwirtschaft und den klimatischen Bedingungen beeinflusst. Regionen wie Bayern, Schwaben oder Norddeutschland haben (oder hatten zumindest früher) jeweils eigene kulinarische Traditionen, welche in den Rubriken der jeweiligen Bundesländer erläutert werden.

Die folgenden Gerichte können überregional als typisch deutsch gesehen werden:

Fleischgerichte

In der deutschen Küche spielt Fleisch eine zentrale Rolle, insbesondere Schwein, Rind und Geflügel. Klassiker wie Sauerbraten (mariniertes Rindfleisch), Schweinebraten und Wiener Schnitzel sind weit verbreitet.

Würste

Deutschland ist weltberühmt für seine Wurstvielfalt. Bratwurst, Weißwurst, Currywurst und Bockwurst gehören zu den beliebtesten Arten, die sowohl in der Hausmannskost als auch in Imbissen angeboten werden. Inzwischen gibt es auch leckere vegetarische Wurstimitate.

Beilagen

Kartoffeln sind ein Hauptbestandteil vieler Gerichte, sei es als Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Pommes oder Kartoffelbrei. Sauerkraut und Rotkohl ergänzen oft Fleischgerichte.

Brot und Gebäck

Brot ist ein Grundnahrungsmittel in Deutschland, und das Land hat eine beeindruckende Vielfalt an Brotsorten. Roggenbrot und Vollkornbrot sind besonders beliebt, ebenso wie Brezn (Brezeln) aus Bayern.

Süßspeisen

Deutsche Nachspeisen wie Apfelstrudel, Schwarzwälder Kirschtorte und Berliner (Pfannkuchen) sind weit bekannt. Die Süßspeisen enthalten oft viele kalorienreiche Zutaten wie Sahne und Butter.

Moderne Essgewohnheiten

Die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen haben sich über die Jahre hinweg verändert. Es gibt eine zunehmende Orientierung an gesünderer Ernährung, Tierwohl und auch an globalen Essgewohnheiten, aber auch eine anhaltende Vorliebe für Traditionelles.

Fleischkonsum

Fleisch bleibt ein zentraler Bestandteil der deutschen Ernährung, jedoch zeigen Statistiken eine abnehmende Fleischproduktion und einen steigenden Anteil an Vegetariern und Veganern. Laut einer Statista-Umfrage von 2023 gaben etwa 9 % der Deutschen an, sich vegetarisch zu ernähren, während etwa 2 % vegan leben. Der Fleischkonsum pro Kopf in Deutschland ist in den letzten Jahren gesunken, von etwa 60 kg pro Jahr im Jahr 2000 auf 50 kg im Jahr 2022.

Fast Food

Fast Food, insbesondere Hamburger, Pommes und Pizza, sind ebenfalls beliebte Gerichte in Deutschland. Es gibt zahlreiche internationale Fast-Food-Ketten, aber auch lokale Anbieter wie Currywurst-Buden und Dönerläden.

Snacks und Süßigkeiten

Deutschland hat eine hohe Konsumrate von Süßigkeiten, vor allem Schokolade. Marken wie Haribo, Lindt und Milka sind international bekannt. Chips, Kekse und Gummibärchen gehören ebenfalls zu den beliebten Snacks.

Getränke

Die Deutschen sind bekannt für ihre Liebe zu Bier, insbesondere Pils, Weizenbier und Altbier. Laut dem Statistischen Bundesamt trinken die Deutschen jährlich etwa 100 Liter Bier pro Kopf. Kaffee ist jedoch (nach Wasser) das beliebteste Getränk. Wein hat in den letzten Jahren eine größere Bedeutung gewonnen, insbesondere in den Weinregionen wie der Rheingau und Pfalz. Deutschland liegt unter den Top Ten der Länder mit viel Weinanbau. Zudem wächst der Konsum von Fruchtsäften und Softdrinks.

Internationale Küche

Durch Zuwanderung gibt es eine große Anzahl von Döner-Imbissen sowie italienischen, griechischen oder asiatischen Restaurants, wobei die Gerichte teilweise „eingedeutscht“ werden. Besonders in den großen Städten gibt es heute mehr internationale Restaurants als Restaurants mit traditioneller Küche. Auch zuhause essen viele Deutsche Pasta, Pizza oder Tsatsiki.

Deutscher Küche

Immerhin 2/3 der Deutschen gibt an, immer noch die deutsche Küche zu favorisieren (dahinter folgt die italienische und chinesische Küche). In Ländern wie China oder Frankreich ist die Vorliebe für die eigene Küche jedoch deutlich höher (94 bzw. 80 %).

Grillen

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Im Sommer wird gerne gegrillt. Auf den Rost kommen Würstchen, Steaks, Gemüse oder Käse.

Die fleischhaltige und kalorienreiche Ernährung in Deutschland wird als eine der Ursachen gesehen, warum Länder wie Italien und Spanien im Durchschnitt eine etwas höhere Lebenserwartung haben als die Deutschen.

Beliebte Gerichte

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Eine Umfrage von Statista aus dem Jahr 2022 ergab die beliebtesten Gerichte der Deutschen:

  1. Schnitzel: Ein Klassiker der deutschen Küche. Besonders Wiener Schnitzel und Jägerschnitzel (mit Pilzsoße) sind populär.
  2. Currywurst: Besonders in Berlin und Umgebung ist dieses Fast-Food-Gericht eine Ikone.
  3. Würstchen: Vom Grill oder als Imbiss sind sie sehr beliebt, vor allem Bratwurst.
  4. Kartoffelsalat: Ein häufig zubereitetes Gericht, das zu Grillfesten oder als Beilage zu Fleischgerichten serviert wird.
  5. Sauerkraut mit Schwein: Das traditionelle Gericht, das besonders in der Winterzeit und in älteren Haushalten auf den Tisch kommt.

Skurrile Gerichte

Deutschland hat einige skurrile Gerichte, die für Außenstehende ungewöhnlich sind oder schockierend klingen. Hier sind einige der kuriosesten Speisen:

Mett (Hackepeter)

Rohes, gewürztes Schweinehackfleisch, oft mit Zwiebeln serviert. Besonders beliebt ist das „Mettbrötchen“ – ein Brötchen mit einer dicken Schicht Mett und Zwiebelringen. Zu besonderen Anlässen wird Mett manchmal in Form eines Igels mit Zwiebelstacheln serviert.

Tote Oma

Ein klassisches DDR-Gericht aus gebratener Grützwurst (Blutwurst mit einer Grütze aus Getreide), mit Zwiebeln, Kartoffelpüree und Sauerkraut. Der Name bezieht sich auf die rotbraune Farbe und Textur des Fleischs.

Saure Lunge & Saure Nieren

Ein süddeutsches Gericht aus in Essigsud gekochter Lunge oder Niere, serviert mit einer sauren Sauce und Kartoffeln. Der Geschmack ist intensiv und säuerlich.

Blutwurst mit Sauerkraut

Blutwurst ist eine mit Schweineblut angereicherte Wurst, oft mit Speckstücken. Besonders in Köln isst man sie als „Himmel und Äd“ – mit Kartoffelpüree („Erde“) und Apfelmus („Himmel“).

Sülze

Gepresstes Fleisch (oft Schweinekopf oder -füße) in Gelee, meist mit Essig oder Remoulade serviert. Die wackelige Konsistenz macht das Gericht für viele ungewohnt.

Handkäse mit Musik

Ein hessisches Gericht aus fettarmen Harzer Käse, der mit Zwiebeln und Essig mariniert wird. Die „Musik“ steht für die Blähungen, die durch die Zwiebeln entstehen können.

Eierlikör

Ein cremiger Likör aus Eigelb, Zucker und Alkohol, oft pur oder über Eis serviert.

Saumagen

Eine Spezialität aus der Pfalz mit unappetlichem Namen: Ein mit Kartoffeln, Schweinefleisch und Gewürzen gefüllter Schweinemagen, der gekocht oder gebraten wird. Als Lieblingsgericht von Altkanzler Helmut Kohl wurde das Gericht bekannt und auch vielen ausländischen Staatschefs wie Margaret Thatcher, Michail Gorbatschow, Ronald Reagan und Bill Clinton serviert.

Leberkäse

Trotz des Namens enthält er oft weder Leber noch Käse. Es handelt sich um gebackene Wurst in Kastenform, die in Süddeutschland traditionell mit süßem Senf serviert wird. Die Wurst wird dann in ca. 1cm dicke Scheiben geschnitten und auf ein Brötchen gelegt. Manche stecken die Wurstscheiben direkt in den Toaster um sie zu erhitzen.

Rollmops

Kein Hund, sondern in Essig eingelegte Heringsfilets, die mit Zwiebeln und Gurken gefüllt und zusammengerollt werden. Ein beliebter Kater-Snack.

Spaghettieis

Ein deutsches Eis-Dessert, bei dem Vanilleeis durch eine Spätzlepresse gedrückt und mit Erdbeersoße und weißer Schokolade als „Parmesan“ garniert wird. Gibt es an fast jeder Eisdiele.

Radler

Ein Mixgetränk aus Bier und Zitronenlimonade, erfrischend und besonders beliebt im Sommer.

Weinschorle

Franzosen und Ittaliener sind schockiert wenn sie davon hören. Weißwein, gemischt mit Sprudelwasser. Eine erfrischende Alternative zum puren Wein, besonders in der Pfalz verbreitet.

Kalter Hund

Ein Kuchen ohne Backen aus abwechselnden Schichten Butterkeksen und Schokoladen-Kakaocreme. Besonders bei Kindergeburtstagen beliebt.

Kultur

Deutschland hat eine vielfältige Kulturlandschaft, die von historischen Bauwerken, bedeutenden Kunstsammlungen und lebendigen Traditionen geprägt ist. Das Land beherbergt 52 UNESCO-Welterbestätten, darunter beeindruckende Bauwerke wie den Kölner Dom, die Altstadt von Quedlinburg und das Schloss Sanssouci in Potsdam. Damit liegt Deutschland hinter Italien und China auf dem dritten Platz bezüglich der meisten Welterbestätten. Auch Industriekultur, wie das Zeche Zollverein in Essen, gehört zum Welterbe und zeigt die wirtschaftliche Geschichte des Landes. Neben der Architektur sind auch Musik, Literatur und Feste wie das Oktoberfest wichtige Bestandteile der deutschen Kultur.

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Sprache

Die deutsche Sprache ist das wichtigste kulturelle Bindeglied in Deutschland. Sie ist die Muttersprache von rund 100 Millionen Menschen und eine der am weitesten verbreiteten Sprachen in Europa. Als Literatur- und Wissenschaftssprache hat Deutsch eine enorme Bedeutung. Besonders in der Philosophie, Literatur und den Naturwissenschaften hat die deutsche Sprache weltweit einen großen Einfluss gehabt. Denker wie Immanuel Kant, Friedrich Nietzsche und Karl Marx sowie Literaten wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Thomas Mann haben mit ihren Werken nicht nur die deutsche, sondern auch die europäische und globale Kultur geprägt.
Die Dialekte spielen in Deutschland ebenfalls eine wichtige Rolle. Besonders im Süden (z. B. Bayerisch, Schwäbisch) und im Westen (z. B. Rheinisch, Moselfränkisch) gibt es zahlreiche regionale Varianten, die stark von den Traditionen und dem Lebensstil der jeweiligen Regionen beeinflusst sind.

Regionale Minderheitensprachen sind Sorbisch (in Sachsen und Brandenburg), Dänisch (in Schleswig-Holstein), Friesisch (an der Nordseeküste) und Romanes (von Sinti und Roma gesprochen).

Literatur

Deutschland hat eine der bedeutendsten literarischen Traditionen der Welt. Die deutsche Literatur reicht vom Mittelalter über die Aufklärung, den Sturm und Drang, die Romantik, den Expressionismus bis hin zur modernen Literatur. Werke wie Goethes „Faust“, Schillers „Die Räuber“ oder Hesse's „Der Steppenwolf“ gehören zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.
Ein wichtiger Aspekt der deutschen Literatur ist ihre enge Verbindung zu Philosophie und Politik. Viele deutsche Denker und Schriftsteller haben das gesellschaftliche und politische Leben beeinflusst, von der Aufklärung bis zur Weimarer Republik.

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Musik

Musik ist ein fundamentaler Bestandteil der deutschen Kultur, und Deutschland hat eine bedeutende Tradition in Klassik und Moderne. Komponisten wie Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart (geboren in Östereich), Richard Wagner und Clara Schuhmann haben die westliche Musiktradition nachhaltig beeinflusst.
Neben der klassischen Musik ist Deutschland auch ein bedeutender Ort für moderne Musikrichtungen. Besonders in den Bereichen Elektronik und Techno hat Deutschland eine führende Rolle gespielt, vor allem durch Städte wie Berlin, die als kulturelle Zentren der Musikszene weltweit bekannt sind.

Deutschland ist neben den USA das Land mit den meisten Musik-Festivals weltweit, darunter das Wacken Open Air für Metalfans, Rock am Ring, das Melt!-Festival und zahlreiche Festivals für elektronische Musik.

Philosophie

Deutschland gilt als die Wiege der Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts, und viele bedeutende Denker sind aus Deutschland hervorgegangen. Die Philosophie hat sowohl die akademische Welt als auch die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen stark beeinflusst.

Immanuel Kant (1724–1804) revolutionierte die Philosophie mit seiner „Kritik der reinen Vernunft“, in der er die Grundlagen der Erkenntnistheorie legte. Er argumentierte, dass unser Wissen durch die Struktur unseres Verstandes bedingt ist und dass Moral auf der Vernunft basiert, nicht auf äußeren Autoritäten. Sein kategorischer Imperativ beeinflusste ethische und rechtliche Theorien weltweit.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) entwickelte die Idee, dass sich Geschichte und Denken in Gegensätzen entfalten. Zum Beispiel gibt es eine bestimmte Meinung (These), dann eine entgegengesetzte (Antithese) und am Ende eine neue Erkenntnis, die beide verbindet (Synthese). Dieses Prinzip beeinflusste Politik, Wissenschaft und die Art, wie wir gesellschaftlichen Fortschritt verstehen.

Friedrich Nietzsche (1844–1900) kritisierte traditionelle Werte und Religionen und forderte die Menschen auf, ihr eigenes Leben aktiv zu gestalten. Er prägte den Begriff des „Übermenschen“, eine Person, die sich von alten Konventionen löst und ihr eigenes Schicksal bestimmt und dadurch eine Stelle zwischen normalen Mensch und Gott einnimmt.

Martin Heidegger (1889–1976) beschäftigte sich mit der Frage, was es bedeutet, zu existieren. Er beschrieb, dass jeder Mensch „in die Welt geworfen“ wird, ohne selbst zu entscheiden, wann oder wo er geboren wird. Dennoch muss jeder sein eigenes Leben gestalten. Seine Ideen beeinflussten Psychologie und moderne Debatten über Identität und Selbstbestimmung.

Kunst und Architektur

Die deutsche Kunst ist von verschiedenen Epochen geprägt. Im Barock und Rokoko erlebte Deutschland eine Blütezeit der Malerei, mit Künstlern wie Peter Paul Rubens und Johann Baptist Zimmermann. In der Romantik entwickelte sich als "Gegenbewegung" zur Industralisierung eine besondere Verbindung zwischen Kunst und Natur. Caspar David Friedrich ist wohl der bekannteste Maler der deutschen Romantik.
Im 20. Jahrhundert war Deutschland ein Zentrum der modernen Kunst und des Expressionismus, mit Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner und Otto Dix. Zudem hat Deutschland eine bedeutende Baukunst hervorgebracht, von den gotischen Kathedralen bis hin zu den modernen Bauten der Bauhaus-Bewegung.
Im Bereich der Architektur hat Deutschland mit dem Bauhaus eine revolutionäre Bewegung hervorgebracht, die die moderne Architektur weltweit beeinflusste: Minimalistisches Design ohne Schnörkel, welches leicht industriell als Massenprodukt gefertigt werden kann.

Film und Medien

Deutschland hat eine lange Tradition im Bereich Film und Kino. Der deutsche Expressionismus der 1920er Jahre, mit Filmen wie „Metropolis“, beeinflusste den internationalen Filmstil maßgeblich. In den 1950er Jahren erlebte die deutsche Filmindustrie eine Renaissance mit Regisseuren wie Fassbinder und Wim Wenders.
Seit der Wiedervereinigung hat der deutsche Film weltweit etwas an Bedeutung gewonnen, besonders durch Filme wie „Das Leben der Anderen“ oder „Good Bye Lenin!“, die politische und gesellschaftliche Themen aufgreifen.

Feste und Traditionen

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Deutschland hat eine Vielzahl an Traditionen und Volksfesten, die tief in der Kultur verankert sind. Dazu gehören die weltberühmten Oktoberfeste, besonders das Münchener Oktoberfest, und zahlreiche andere regionale Feste wie Karneval.
Im Winter gibt es die traditionellen Weihnachtsmärkte, die in vielen deutschen Städten zu finden sind und die Festtage mit besonderen Köstlichkeiten und Handwerkskunst feiern. Auch das Schützenfest und das Maifest sind fester Bestandteil des deutschen Brauchtums.

Sport

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Sport ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur, insbesondere Fußball. Der FC Bayern München und die Deutsche Nationalmannschaft gehören zu den bekanntesten und erfolgreichsten Teams weltweit. Auch die deutschen Frauenmannschaften sind dort sehr erfolgreich. Deutschland hat auch eine lange Tradition im Handball, Eishockey und Tennis. In letzter Zeit sind auch deutsche Basketballspieler besonders erfolgreich.
Die Veranstaltung großer Sportereignisse wie die Fußball-Weltmeisterschaften 2006 und 2014 sowie die Olympischen Spiele haben Deutschland weiterhin als Sportnation etabliert.

Wissenschaft

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Deutschland hat eine herausragende Tradition in der Wissenschaft und Forschung, die eng mit der Entwicklung moderner Technologie und Erkenntnisse verbunden ist. Von den frühen Entdeckungen in der Mathematik, Physik und Chemie bis zu den aktuellen Fortschritten in den Bereichen Medizin, Ingenieurwesen und Umweltschutz hat Deutschland weltweit großen Einfluss ausgeübt.

Besonders prägend war die Zeit der Aufklärung, in der Denker wie Immanuel Kant und Gottfried Wilhelm Leibniz neue philosophische Konzepte entwickelten, die später auch wissenschaftliche Methoden beeinflussten. Im 19. Jahrhundert prägten Wissenschaftler wie Max Planck, Albert Einstein und Werner Heisenberg die Entwicklung der Quantenmechanik und der Relativitätstheorie, die heute zentrale Bestandteile der modernen Physik sind.

Darüber hinaus hat Deutschland auch in anderen Bereichen der Naturwissenschaften bedeutende Beiträge geleistet. Die Medizin hat sich durch Forscher wie Robert Koch, der die Entstehung von Tuberkulose und Cholera entdeckte, und Paul Ehrlich, der die Chemotherapie entwickelte, enorm weiterentwickelt. Ebenso beeinflussten deutsche Forscher die Biologie und die Chemie, mit bedeutenden Entdeckungen wie den Gesetzen der Vererbung von Gregor Mendel und den Arbeiten zur Organischen Chemie von August Kekulé.

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Auch in der Technologie spielt Deutschland eine zentrale Rolle, insbesondere in Bereichen wie der Automobilindustrie, Maschinenbau und Elektrotechnik. Firmen wie Volkswagen, Mercedes-Benz und Siemens sind führend in der Entwicklung und Anwendung neuer Technologien. Darüber hinaus hat die deutsche Forschung auch im Bereich Erneuerbare Energien und Umweltschutz wichtige Fortschritte gemacht, was das Land zu einem Vorreiter in der grünen Technologie macht.

Die deutsche Wissenschaft hat eine Tradition der interdisziplinären Zusammenarbeit und ist bekannt für ihre Präzision, ihre innovative Herangehensweise und ihre praktische Anwendbarkeit. Wissenschaftliche Institute wie die Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und die Humboldt-Stiftung sind international anerkannt und bieten eine Plattform für Spitzenforschung und Innovationen.

Religion

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Deutschland ist geprägt von einer vielfältigen religiösen Landschaft, die sich in den letzten Jahrzehnten erheblich gewandelt hat. Traditionell dominierte das Christentum, doch heute zeigt sich ein deutlicher Trend zur Säkularisierung.

Religiöse Zugehörigkeit

Aktuellen Daten zufolge verteilen sich die religiösen Zugehörigkeiten in Deutschland wie folgt:

  • Römisch-katholische Kirche: ca. 24%
  • Evangelische Kirche: ca. 22%
  • Islam: ca. 4-7%
  • Andere Religionsgemeinschaften: ca. 5%
  • Konfessionsfreie: ca. 46%

Diese Zahlen verdeutlichen, dass konfessionsfreie Personen mittlerweile die größte Gruppe bilden. Nur noch 5% der gesamten Bevölkerung besucht regelmäßig eine Kirche, Moschee oder ähnliches. Unter Muslimen liegt der Anteil der Personen, die sich als stark gläubig bezeichnen bei ca. 30%, derer die sich als nicht-gläubig bezeichnen bei ca. 20%. Von den muslimischen Frauen trägt bspw. nur jede dritte ein Kopftuch. Bei jüngeren ist der Anteil noch geringer.

Einfluss der Religion heute

Der Einfluss der Religion auf die deutsche Gesellschaft hat in den letzten Jahren abgenommen.

Trotz dieses Rückgangs spielen religiöse Gemeinschaften weiterhin eine wichtige Rolle im sozialen Gefüge. Sie engagieren sich in Bereichen wie Wohlfahrt, Bildung und Integration. Zudem prägen religiöse Feiertage und Traditionen (Weihnachten, Ostern) nach wie vor das kulturelle Leben in Deutschland.

Regionale Unterschiede

Es bestehen deutliche regionale Unterschiede in der Religiosität. Während in Westdeutschland die christlichen Kirchen noch vergleichsweise stark vertreten sind, ist Ostdeutschland weitgehend säkularisiert, da sie zur Zeit der DDR bewusst von der Politik zurückgedrängt wurde.

Veränderung im 20. Jahrhundert

Mit den zwei Weltkriegen und der damit verbundenen politischen und gesellschaftlichen Zerrüttung verlor Deutschland einen Großteil seines internationalen kulturellen Einflusses. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Land stark auf den Wiederaufbau fokussiert, und die politische Teilung in Ost- und Westdeutschland führte zu einer weiteren Fragmentierung der Kultur. Die Westdeutsche Kultur war stark vom amerikanischen Einfluss geprägt, während die Ostdeutsche Kultur unter sozialistischer Kontrolle stand und von der Sowjetunion beeinflusst wurde.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und besonders im Zeitalter der Globalisierung hat der internationale Einfluss der deutschen Kultur in einigen Bereichen nachgelassen. Amerikanische Kultur, besonders in Form von Hollywood-Filmen, Popmusik und Technologie, hat eine dominante Rolle auf der globalen Bühne eingenommen. Dennoch hat die deutsche Kultur in bestimmten Bereichen ihre Stellung bewahrt. Besonders in der Wissenschaft, der Philosophie, der Kunst und der Musik bleibt Deutschland eine respektierte Nation.

In jüngerer Zeit hat Deutschland vor allem durch seine Innovationen in der Technologie, Forschung und grünen Energie internationales Ansehen erlangt. Die Berliner Techno-Szene ist weltweit bekannt, und die deutsche Kunst- und Designszene ist immer noch sehr lebendig und international anerkannt. Festivals wie die Berlinale oder die Documenta sind in der Kunstwelt von Bedeutung, und Deutsche Welle sorgt dafür, dass auch die Kultur auf internationaler Ebene Gehör findet.

Die deutsche Sprache bleibt in der Wissenschaft und Literatur wichtig, auch wenn sie global weniger verbreitet ist als Englisch. Das Land hat jedoch eine multikulturelle Gesellschaft entwickelt, die zunehmend neue kulturelle Akzente setzt, wobei der internationale Austausch durch die EU-Mitgliedschaft und die globalisierte Welt eine immer größere Rolle spielt.