Dos und Don'ts

In Deutschland gibt es bestimmte Verhaltensregeln, Geschichte und Gesetze, die sich von denen anderer Länder unterscheiden.

Dos

Deutschland bietet einige Freiheiten und Möglichkeiten, die es andernorts nicht unbedingt gibt und die man bei einem Besuch nutzen sollte.

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Freiheiten nutzen

Autobahn ohne Tempolimit erleben

Auf 30% aller Autobahnabschnitten gibt es keine Geschwindigkeitsbegrenzung – wer sicher fährt, kann das ausprobieren. Besonders beliebt zum Gas geben ist die Strecke zwischen Aachen und Köln und die Bundesstraße 258 in der Nähe. Wer überholt, fährt immer auf der linken Spur.

Mit dem Fahrrad unterwegs sein

In vielen Städten gibt es ausgezeichnete Radwege. Nur in den Niederlanden und in Dänemark sind die Radwege noch besser.

Freikörperkultur (FKK) kennenlernen

An einigen Seen und Stränden gibt es spezielle Bereiche für Nudisten. Im FKK-Bereich tummeln sich v.a. ältere Herren.

Im Park treffen

Anders als in vielen anderen Ländern, ist es in den meisten Parks erlaubt, die Rasenflächen zu betreten und dort zu picknicken, zu spielen oder auch dort zu grillen.

Wanderwege nutzen

Die Alpen, der Harz oder die Sächsische Schweiz bieten spektakuläre und gut abgesicherte Naturerlebnisse. Wanderwege und Sicherungseinrichtungen für Kletternde werden gut gewartet.

In Clubs feiern

Besonders Berlin ist für sein Partyleben bekannt. Dort kann man an jedem Tag der Woche feiern und es gibt keine Sperrstunde.

Burgen und Schlösser besichtigen

Deutschland hat über 25.000 Burgen, darunter Schloss Neuschwanstein, das Schweriner Schloss oder die Burg Eltz.

UNESCO Weltkulturerbe entdecken

Deutschland liegt knapp hinter Italien und China auf Platz drei der Länder mit den meisten Weltkulturerbestätten.

Museen und Gedenkstätten besuchen

Deutschland hat mehr als 7000 Museen (nur die USA haben mehr). Besonders renommiert sind das Pergamonmuseum in Berlin und die Pinakotheken in München.

Kultur erleben

Bier trinken

Deutschland hat über 5.000 Biersorten! Besonders empfehlenswert sind Brauereiführungen oder ein Besuch auf einem Bierfest. Auch in öffentlichen Bereichen kann Bier getrunken werden und Bier ist im internationalen Vergleich sehr günstig (so günstig, dass es sogar ein Gesetz gibt, das besagt, dass es auf der Speisekarte ein nichtalkoholisches Getränk geben muss, dass günstiger als das Bier ist)

Frühstück und Brot beim Bäcker holen

Frische Brötchen mit Käse oder Aufschnitt sind typisch deutsch. Abends gibt es oft Brot mit Aufschnitt.

Kaffee und Kuchen am Nachmittag genießen

Cafékultur ist in Deutschland tief verwurzelt, besonders in Süddeutschland. Selbst gemachte Kuchen aus Cafés schmecken meist noch besser als die vom Bäcker.

Gut ankommen

Getränke anstoßen

Trinkt man zusammen Bier o.ä. und stößt die Gläser an, so muss man der anderen Person dabei unbedingt in die Augen schauen und sagt bei Bier am besten noch „Prost“ oder „zum Wohle“ dazu.

Richtig Grüßen

In Hamburg sagt man oft „Moin“ statt „Hallo“, in Bayern oft „Servus“

Müll trennen

Papier, Verpackungsmüll (Plastik, Alu), Biomüll, Glas (für weißes, grünes und braunes gibt es extra Container) sowie Restmüll (nicht recycling-fähiges Material)wird in getrennten Behältern gesammelt. In die Mülleimer im öffentlichen Bereich kann man jedoch einfach alles reinwerfen. Hauptsache man wirft den Müll nicht achtlos auf den Boden.

Lieb sein

Wie überall auf der Welt kommen höfliche, rücksichtsvolle Menschen mit einem lächeln auf den Lippen meist gut an.

Don'ts

Deutschland hat eine Vielzahl an kulturellen Besonderheiten und ungeschriebenen Regeln, die für Touristen oder Zugezogene ungewohnt sein können. Wer sie kennt und beachtet, vermeidet Missverständnisse und sorgt für einen positiven Eindruck. Hier sind einige Dinge, die man in Deutschland besser nicht tun sollte:

Verhalten in der Öffentlichkeit

Die Sonntagsruhe missachten

Sonntags sind viele Geschäfte geschlossen und Lärm ist nicht gerne gesehen. Laute Arbeiten wie Bohren oder Rasenmähen können Ärger mit den Nachbarn bringen. Der Vorteil dabei ist, dass auch Angestellte im Handel am Sonntag Zeit mit Freunden und Familie verbringen können, z.B. im Garten, ohne durch Lärm gestört zu werden.

Zu laut sein

In Deutschland wird viel Wert auf Ruhe gelegt. Besonders in öffentlichen Verkehrsmitteln und Restaurants sollte man nicht laut telefonieren.

In Warteschlangen drängeln

Disziplin beim Anstehen ist wichtig. Wer sich vordrängelt, wird schnell zurechtgewiesen.

Höflichkeit und Kommunikation

Nicht „Bitte“ und „Danke“ sagen

Höflichkeit wird in Deutschland geschätzt. Vergisst man die Wörter „Bitte“ und „Danke“, kann das unhöflich wirken.

Fremde duzen

In formellen Situationen oder gegenüber älteren Menschen sollte man „Sie“ verwenden. Erst wenn das „Du“ angeboten wird, sollte man wechseln.

Small Talk erwarten

Deutsche sind oft direkter und verzichten auf oberflächlichen Small Talk, wobei dies natürlich auch von Person zu Person anders sein kann.

Verhalten im Straßenverkehr

Über rote Ampeln gehen

besonders bei Kindern in der Nähe: Auch wenn keine Autos kommen, sollte man an roten Ampeln warten. Dies wird besonders ernst genommen, wenn Kinder zuschauen. Wenn die Polizei dabei zusieht, kann es sein, dass man ein Bußgeld erhält.

Fußwege und Fahrradwege blockieren

In Städten sind für Radfahrende extra Wege zwischen Fußwegen und Autofahrwegen vorgesehen. Oft ist der Untergrund rot markiert. Wer achtlos darauf steht oder geht, riskiert verärgerte Radfahrer.

Betrunken Fahrrad fahren

Wird man dabei erwischt betrunken Fahrrad zu fahren, kann dies zum Verlust des Führerscheins führen.

Verhalten im Restaurant und beim Einkaufen

Im Restaurant kein Trinkgeld geben

Trinkgeld (ca. 5–10 % oder auf 5 Euro aufrunden) wird erwartet, aber nicht automatisch auf die Rechnung aufgeschlagen.

Bargeld komplett ignorieren

In vielen kleineren Geschäften und Restaurants wird Bargeld bevorzugt, Kartenzahlung ist nicht immer selbstverständlich.

An der Kasse nicht schnell genug zahlen

Besonders in Discounter-Supermärkten wie Aldi und Penny wird erwartet, dass man zügig zahlt und die Waren schnell einpackt. Nicht umsonst sind die Lebensmittel bei Discountern so günstig.

Pfandflaschen in den Müll geben

Wer leere Plastik- /Glasflaschen oder Getränkedosen im Supermarkt abgibt, bekommt Pfand zurück. Ist man in der Stadt unterwegs, und will die Flasche nicht mit sich herum tragen, so kann man die Flasche neben einen öffentlichen Mülleimer stellen. Einige Leute verdienen sich mit dem Sammeln von Pfandflaschen einen Nebenverdienst.

In sozialen Situationen

Unpünktlich sein

Pünktlichkeit ist in Deutschland sehr wichtig. Zu spät zu kommen, gilt als unhöflich, besonders im beruflichen Umfeld.

Sich bei einer Einladung nicht vorher abmelden

Wenn man eine Verabredung oder Einladung nicht wahrnehmen kann, sollte man rechtzeitig absagen.

Zu früh an der Haustür klingeln

Wenn man zu einer (nicht beruflichen) Verabredung eingeladen ist, sollte man nicht früher als vereinbart erscheinen. Am besten kommt man 5 min später als vereinbart.

Mit Badesachen in die Sauna

Hier zeigt sich Deutschland von seiner intoleranten Seite: Die allermeisten Saunen sind textilfrei, d.h. abgesehen von einem Handtuch ist dort keine Kleidung erlaubt. Haut (auch an den Füßen) soll keinen Kontakt mit den Holzoberflächen haben, weshalb ein Handtuch dazwischen gelegt wird.

Überraschungsbesuche

Viele Deutsche mögen keine spontanen Besuche, weshalb man am besten vorher fragt, ob man vorbei kommen darf.

Politische und gesellschaftliche Themen

Den Hitlergruß zeigen oder Nazi-Symbole nutzen

Dies ist in Deutschland verboten und wird hart bestraft. Auch den Holocaust zu leugnen ist strafbar.

Persönliche Fragen zur NS Zeit stellen

Die meisten Zeitzeugen des 2. Weltkrieges (1939-1945) sind inzwischen tot und die heute lebenden Deutschen waren nicht dafür verantwortlich, dass Hitler an die Macht kam. Deshalb sollte man mit Schuldzuweisungen zu diesem Zeitraum zurückhaltend sein.